Der Kwaya ya kati feiert das 25-jährige Partnerschaftsjubiläum
Unter der musikalischen Begleitung durch den Posaunenchor zog der Kwaya ya kati am 17.10.2021 in die vollbesetzte Kirche in Tandala ein. Vorneweg wurden drei Plakate mit Fotos der ersten Reise des Chores nach Deutschland im Jahr 1996 getragen. Der Einzug war der Auftakt zu einem wahrlich festlichen Gottesdienst, der von vier Chören und dem Posaunenchor umrahmt wurde.
Im Gottesdienst verlas Benita Sanga die Geschichte der Partnerschaft, die ihren Anfang in der Reise 1990 von Heidrun Schmid-Salzer und Friedemann Salzer zu den damaligen Missionaren Bärbel und Johannes Löffler nach Tandala nahm. Damals lernten sie Falres Ilomo und seine Frau Flora kennen, die sie nach Neuhausen einluden und 1995 wieder besuchten, wobei sie Elikana Kitahenga trafen. Diese Bekanntschaft wiederum führte zu einer Verbindung der beiden diakonischen Einrichtungen (Bruderhausdiakonie und Diakoniezentrum Tandala) und der Einladung von Elikana Kitahenga mit dem Kwaya ya Kati nach Neuhausen, wo der Grundstein für die nun 25 Jahre währende Partnerschaft gelegt wurde.
Elikana Kithenga hat sich die große Mühe gemacht, die Partnerschaftsgeschichte sowohl in Suaheli als auch in Deutsch festzuhalten – nun gibt es sie zum Nachlesen. Als Vertreterin aus Neuhausen verlas ich ein Grußwort von Heiner Löffler, das er im Namen des Posaunenchores geschrieben hatte. Es war gut und wichtig, dass es diesen Gruß der Partner aus Neuhausen gab, die damit Teil des Festes wurden.
Nun zog der Kwaya ya kati noch einmal ein und präsentierte einen ganzen Block bestens vorbereiteter Lieder. Er sang wunderbar kraftvoll und ausdrucksstark. Hätte man den Chor nicht gesehen, hätte man viel mehr Sänger vermutet. Die Freude am Singen und am Festtag war den Sängerinnen und Sängern abzuspüren. Es war das Jublilieren zum Jubiläum.
Eine der Sängerinnen hatte vorher sinngemäß gesagt: Im Himmel werden wir Singen und Tanzen, also üben wir es, damit wir es bis dahin können.
Nach dem Gottesdienst waren alle Gottesdienstbesucher zum Essen eingeladen. Und alle kamen! Alle fanden sich nach dem dreistündigen Gottesdienst auf die Wiese vor dem früheren Missionarshaus und dem neuen Gästehaus der Kirchengemeinde ein und bedienten sich dort gerne aus den großen Töpfen.
Nachdem das Fest mit allen Gemeindegliedern und geladenen Gästen vorbei war, fuhr der Kwaya ya kati mit zwei Autos der Diakonie zur Baustelle des Wasserkraftwerkes am Ijangalafluss. Singend zog der Chor dem Fluss entlang zum Damm. Dort gab es eine Einführung der leitenden Ingenieurin und viel Bewunderung für das Bauwerk. Ende des nächsten Jahres wird voraussichtlich am Ijangalafluss Strom aus Wasserkraft gewonnen werden.
An die Besichtigung schloss sich ein lebhafter Austausch zu den Fragen an: Wer trägt unsere Partnerschaft? Was haben wir in 25 Jahren Partnerschaft gelernt? Was erhoffen wir uns für die Zukunft und was nehmen wir uns vor?
Bei allen, die die erste Reise des Kwaya ya kati 1996 miterlebten, hat diese eine tiefe Erinnerung hinterlassen, machte sie doch das scheinbar Unmögliche möglich – zu fliegen und in Deutschland in Gastfamilien zu wohnen. Anna Ilomo erzählte sehr eindrücklich, wie sie als Kinder und noch lange Zeit später vor weißen Menschen Angst gehabt hätten und sich nicht getraut hätten, mit ihnen zu reden – und nun wären Freundschaften entstanden, die schon seit 25 Jahren Bestand hätten!
Ganz deutlich wurde der Wunsch, dass es wieder Begegnungen geben sollte, sobald die Pandemie überwunden wäre – egal, ob in Tandala oder in Neuhausen und dass die Partnerschaft, die allen Chormitgliedern ein großes Anliegen ist, weitergehen möge. Die Mitglieder des Kwaya ya kati nahmen sich vor, ihren Teil dazu beizutragen.
Nach der Übergabe des Geschenks des Posaunenchores aus Neuhausen zur Unterstützung der Arbeit des Kwaya ya Kati klang der Festtag in einer bunten Gemeinschaft aus Chor, Ingenieurin und Arbeitern dort unten am Fluss bei Tee, Sambusa und Kuchen aus.